1945

2. Januar
Der in Poznań erscheinende „Ostdeutsche Beobachter” erklärt in seinem Leitartikel: „Deutschland wird nie kapitulieren”.

4. Januar
In Poznań beschießen vier unerkannt bleibende Männer eine aus zwei Personen bestehende deutsche Patrouille.

7. Januar
Reichsstatthalter Arthur Greiser eröffnet feierlich einen Abschnitt der Kleinbahn Pleszew-Broniszewice.

11. Januar
Vor Studenten der Reichsuniversität Posen kündigt Greiser den weiteren Ausbau der Hochschule an.

17. Januar
Massenflucht von Deutschen aus Łódź.

18. Januar
In der Nacht vom 17. zum 18. Januar und im Laufe des Tages ermorden die Deutschen im Łódźer Gefängnis Radogoszcz etwa 1000 Häftlinge.

Im Konzentrationslager Kulmhof (Chełmno nad Nerem) ermorden die Deutschen die letzten mehreren Dutzend Juden. Anschließend flieht die Besatzung des Vernichtungslagers nach Westen.

19. Januar
Die Rote Armee erreicht Kruszwica, Kutno, Łódź, Pabianice, Wieluń und Wieruszów.

20. Januar
Sowjetische Truppen erobern Kleczew, Koło, Konin, Ślesin und Włocławek. Im Arbeitslager Żabikowo erschießen die Deutschen etwa ein Dutzend marschunfähige Häftlinge. Mehrere Dutzend Gefangene werden in einer Baracke lebendig verbrannt. Mehrere hundert Häftlinge werden evakuiert.

Eine Abteilung der polnischen Heimatarmee AK aus Pleszew greift eine auf dem Gut Baranówek stationierte Einheit des Volkssturms an und sprengt Bahngleise zwischen Kowalew und Taczanów.

Um 17.30 verlassen Greiser und der Stab des Volkssturms Poznań. Die Leitung des Warthegaus und ihre nachgeordneten Behörden werden nach Frankfurt/Oder verlegt.

22. Januar
Sowjetische Truppen befreien Kórnik und erreichen in Antoninek, Czapury und Czerwonak den östlichen Stadtrand von Poznań.

Unter Bewachung durch SS-Männer erreicht eine Gruppe von 33 Häftlingen aus Ostrołęka das Lager in Żabikowo. Als sich herausstellt, dass das Lager bereits geräumt wurde, werden die Gefangenen erschossen.

In Ostrów Wielkopolski kommt es zu Schusswechseln zwischen Soldaten der Heimatarmee (AK) und russischen Freiwilligenverbänden im Dienste der Wehrmacht, die die Stadt befrieden sollen.

23. Januar
Die Rote Armee befreit weitere Städte Großpolens: Ostrów Wielkopolski, Pleszew, Śrem und Wągrowiec. In Pleszew greift eine Gruppe von AK-Soldaten die sich zurückziehenden Deutschen mit MG-Feuer an.

24. Januar
Befreiung von Kobylin und Szamotuły.

25. Januar
Die sowjetische Armee vollendet die Einschließung von Poznań. Die „Festung Posen“ wird unmittelbar Heinrich Himmler unterstellt, der die Heeresgruppe Weichsel kommandiert. Die Besatzung der Festung besteht aus 60.000 Soldaten, Polizisten und Hilfstruppen.

27. Januar
Erbitterte Straßenkämpfe in Poznań. Die Stadtteile Dębiec und Wilda werden befreit.

28. Januar
Eine Abteilung der SS-Panzerdivision „Hermann Göring” erschießt in Rydzyna südlich von Poznań acht Polen, die zur Begrüßung der Roten Armee polnische Fahnen herausgehängt hatten.

1. Februar
Sowjetische Truppen besetzen den Posener Stadtteil Sołacz in der Nähe der Zitadelle. Allein an diesem Tag kostet der Kampf um die Stadt 1.700 deutsche Soldaten das Leben.

5. Februar
Weiterhin schwere Kämpfe in Poznań. Die Deutschen sprengen die Warthebrücke im Stadtteil Chwaliszewo.

8. Februar
Sowjetische Soldaten erobern das Posener Kaiserschloss.

16. Februar
Deutsche Truppen leisten praktisch nur noch auf der Posener Zitadelle Widerstand. Die erbitterten Kämpfe dauern noch eine Woche an.

23. Februar
Die Besatzung der Zitadelle kapituliert. Während der Kämpfe um Poznań sind 25.000 deutsche Soldaten gefallen, 23.000 gehen in Gefangenschaft. Mit der Kapitulation der Posener Zitadelle ist die deutsche Besatzung Großpolens beendet.